Ende Januar ist es so weit, ich lege mein Amt in neue Hände. Ich freue mich auf einen weiteren Lebensabschnitt mit weniger Verpflichtungen und neuen Herausforderungen insbesondere im Bildungsbereich. Nach einem vollen Pensum wieder mehr Zeit haben für Kreativität und Musse und die Poesie des Lebens. Nichtsdestotrotz habe ich meinen Beruf als vielseitiger Seelsorger aller Generationen geliebt und die überschaubare Pfarrei Untereggen zwischen Kantonshauptstadt und See geschätzt. Mit der Seelsorgerin Martha Daugaard zusammen richtete sich der Blick zunächst mehr auf die Stadt, mit dem neuen Verbund vermehrt auf die Seeregion.

Die erweiterten Möglichkeiten, die höhere Professionalität der Seelsorgeeinheit und Kirchenfusion gaben mir viele Impulse. Um jede technische und organisatorische Neuerung bin ich letztlich froh. Man arbeitet im lebendigen Austausch eines Teams und macht sich neue technische Erleichterungen zu nutze. Wie heisst es so schön in der schnelllebigen Welt: dran bleiben ist die halbe Miete.

Vor 25 Jahren war die Kirche hier und die Welt dort noch eine kaum mehr vorstellbare andere. Viele Veranstaltungen und Ereignisse, die wir gemeinsam gestalten durften, wie das 300 Jahr Jubiläum unserer Panorama-Pfarrei, bleiben in bester Erinnerung. Zu Fuss und mit der Pferdekutsche gings in die alte spätrömische Mutterpfarrei Arbon, je nach Alter mit Kinderwagen oder Gehstock. Neben der vielfältigen und impulsreichen Jugendarbeit, und den kreativen Möglichkeiten der Familienfeiern, sind mir der interreligiöse Dialog und die erfrischende Zusammenarbeit mit der Portugiesischen Mission in bleibender Erinnerung.

Auch wenn ich nicht allen Bedürfnisssen und Erwartungen der Menschen gerecht werden konnte, oder sie enttäuscht habe, was mir sehr Leid tut, blicke ich mit Freude und grosser Erfüllung zurück. So bleibt mir zu danken, dem Seelsorgeteam, der Kirchenverwaltung, der Geschäftsleitung, den Pfarreiräten und allen Gläubigen, denen ich begegnen durfte. Man sieht sich!

Ihr Wieland Frei, Seelsorger